Pappe  –   Folie  –   Stecknadeln  –  Vorstecher

Klöppelpappe

Es gibt speziell für das Klöppeln hergestellte Pappe. Sie ist in der Regel 0,3mm stark.

Der Klöppelbrief definiert anhand der Nadelpunkte die Form der Spitze. Darum ist es wichtig, dass die Nadeln exakt gesteckt werden und sich nicht durch den Zug an den Fäden verziehen. Sinnvoll ist dabei die Unterstützung durch eine Pappe.

Ursprünglich wurden die Klöppelbriefe direkt auf eine stärkere Pappe aufgezeichnet und die Nadelpunkte vorgestochen. Bei professionellem Klöppeln geschah das schon deswegen, weil eine Vorlage nicht nur einmal gearbeitet wurde (wie das heute häufig der Fall ist) und der Aufwand für Zeichnen und Vorstechen erheblich war. Der Brief sollte möglichst lange halten. Das Vorstechen wurde nicht von den spezialisierten Klöpplerinnen gemacht, sondern es war ein eigener Berufszweig. Es war auch ein Unterrichtsthema bei der Ausbildung von Klöpplerinnen.

Heute werden Klöppelbriefe zumeist fotokopiert und nur auf eine dünnere Pappe aufgeklebt, weil man die Muster in der Regel nicht so oft klöppelt, dass mehr Stabilität nötig wäre. Das verführt natürlich dazu, die Nadelpunkte nicht mehr vorzustechen, sondern das beim Klöppeln zu machen.

Das Pikieren der Nadelpunkte, also das Vorstechen vor dem Klöppeln, hat aber seinen Sinn. Es ermöglicht zum einen ein sauberes Arbeiten. Zudem erleichtert es das Klöppeln, weil gelegentlich die Nadelpunkte schlecht zu sehen sind, aber die Löcher mit der Nadelspitze gut ertastet werden können. Mehr dazu bei den Vorstechern.
Es gibt spezielle Klöppelpappen in unterschiedlicher Stärke. Für den normalen Gebrauch genügt 0,3 mm. Ansonsten kann man sich auch mit Müsli-Schachteln o.ä. behelfen.

Klöppelfolie

Folie in Gebrauch

Ein modernes Hilfsmittel für Klöpplerinnen ist die selbstklebende Klöppelfolie. Sie sollte transparent, für helles Garn evtl. auch farbig und v.a. matt sein.
Wir arbeiten zumeist auf Klöppelbriefen, die auf weißes Papier kopiert wurden und wir klöppeln sehr häufig auch bei Kunstlicht. Die farbige Folie läßt den Brief noch gut erkennen, aber auch den Faden, der sich davon abhebt. Glänzende Folie würde v.a. unter der Beleuchtung glitzern und wäre unangenehm für die Augen. Wenn man mit dunklem oder farbigem Garn klöppelt, ist selbstverständlich eine farblose Folie besser.

Stecknadeln

Für Klöpplerinnen gibt es viele unterschiedliche Stecknadeln, sowohl was die Stärke oder den Kopf, als auch die Länge und Funktion betrifft.

Stecknadeln



Hier zunächst einige der gängigsten, Stärke x Länge:
0,7 x 30 mm („normal“)
0,6 x 30 mm („fein“)
0,5 x 30 mm („superfein“)
0,8 bis 1,0 x 30 bis 40 mm („Picotnadeln“)
Die Bezeichnungen können bei einzelnen Händlern unterschiedlich sein, auch gibt es Angebote mit Nadeln anderer Längen und auch anderer Stärken.

Stärke der Nadeln:
Es ist verständlich, dass zu dünne Nadeln nicht gut die Spannung dickeren Garns halten können und sich leicht verbiegen. Für Garnstärken von NeL 18/3 bis 50/2, 66/3, und vielleicht auch dünner, sind Nadeln 0,7 mm zumeist geeignet.
Bei feinerem Garn, z.B. Baumwolle (egyptish catoen 80/2 und feiner), sehr dünnes Leinengarn (NeL 80/2 und feiner) sind dünnere Stecknadeln oft angebrachter, weil sie nicht so auffällige Öffnungen in der Spitze hinterlassen.
─ Aber zu jeder Regel eine Ausnahme: es gibt durchaus mit sehr feinem Garn geklöppelte Spitzenarten, bei denen man gerne auch größere Öffnungen hat, z.B. um dort besser anhäkeln zu können oder weil das Muster es verlangt.

Länge der Nadeln:
Bei weichen Kissen können längere Nadeln zu empfehlen sein, weil sie mehr Halt bieten. Der Nachteil ist, daß sie, da sie ja nicht immer ganz senkrecht eingestochen werden, sich im Kissen gegenseitig stören können.
Wenn man auf dem Flachkissen klöppelt, sollte man Nadeln benutzen, die man auch bis zum Kopf im Kissen versenken kann (also nicht länger als die Stärke des Kissens).
Es gibt zudem Spitzen, für die viele Nadeln auf engem Raum benötigt werden – dafür gibt es dann kürzere Nadeln (zwischen 16 und 26 mm lang).

Zum Setzen der Nadeln: möglichst senkrecht, am Außenrand einer Spitze allenfalls leicht gegen die Zugrichtung. Man kann es ausprobieren; die Neigung der Nadel verändert das Bild.

Nadelköpfe: Tatsächlich liegt es nahe, Nadeln mit Glasköpfchen zu verwenden, wenn man den Klöppelbrief nicht vorstechen möchte. Der Nachteil ist allerdings 1. daß die Köpfchen (auch wenn es für Klöpplerinnen Nadeln mit sehr kleinen Köpfen gibt) sich gegenseitig behindern können und 2. daß man die gearbeitete Spitze (und evtl Fehler?) nicht mehr gut sieht. Auch wenn man die Leinenspitze auf dem Kissen dämpfen möchte, sind die Köpfe unpraktisch.
Von daher sind Nadeln mit Metallköpfchen besser geeignet – und auch da gibt es spezielle Nadeln mit kleinen Köpfen, weil selbst die bei feinen Spitzen stören können.

Picotnadeln: Picots oder Zänkelchen sind Schlaufen an Flechtern, die durch eine stärkere Nadel schön offen und groß gehalten werden sollen, weil sie ein schmückendes Element der Spitze sind und sich bei dünnen Nadeln zusammenziehen würden.

Schwesternnadeln, Wegstecknadeln, Aufstecknadeln: Mit diesen Nadeln, die alle etwas stärker und auch deutlich länger sind als die üblichen Arbeitsnadeln, werden Klöppelpaare auf dem Kissen oder an der Rolle aufgeteilt. Besonders an der Rolle fallen ja alle Klöppel immer in die Mitte, in der eigentlich gearbeitet wird. Damit sie nicht stören und u.U. auch um sie gleich zu sortieren, steckt man seitlich des Arbeitsbereichs längere Nadeln in das Kissen, um die Klöppel darüber zu hängen – oder besser: um sie so darauf liegen zu lassen, dass sie sich nicht unnötig verdrehen. Wenn man auf dem Flachkissen mit vielen Paaren arbeitet, kann es sinnvoll sein, sie partieweise mit Schwesternnadeln abzuteilen, z.B. Gruppen, die längere Zeit nicht bewegt werden.

Und nicht vergessen: Nadeln nutzen sich ab, sie werden irgendwann stumpf und sollten ersetzt werden, um das Klöppelkissen zu schonen.

Verschiedene Nadellängen und -stärken, mit Glaskopf und ohne. Drei größere Nadeln für die Rolle, zum Abteilen (Weg- oder Aufstecken) von Klöppeln, die in der Arbeit gerade nicht gebraucht werden.

 

Vorstecher und vorstechen

Da hat man sich für einen Klöppelbrief entschieden, will eigentlich schnell damit anfangen und dann kommen erst mal die Vorarbeiten: Garn heraussuchen, Klöppel wickeln, Klöppelbrief kopieren und auf Karton aufkleben, Folie darüber kleben, Stecknadeln und Häkelnadel bereit legen, den Brief auf dem Kissen feststecken, den Ständer in die richtige Position bringen, die technische Zeichnung und die Abbildung in Reichweite haben, für die richtige Beleuchtung sorgen — und dann sollte es endlich los gehen. Ganz klar, dass man jetzt nicht auch noch alle Nadelpunkte auf dem Klöppelbrief vorstechen möchte. Es ist so etwas wie eine Gewissensentscheidung und wohl auch nicht für jede Klöppelarbeit notwendig, aber das Vorstechen hat seine Vorteile: Die Spitze wird exakter. Ohne vorzustechen wundert man sich später manchmal, wie weit man mit der Nadel neben dem Punkt lag. Man kann schneller arbeiten, weil man den Nadelpunkt mit der Nadelspitze ertasten kann. Während des Arbeitens lassen sich zwischen den Fäden manche Punkte nicht so leicht finden. Es schont die Finger. Auch mit vorgestochenen Punkten kann das Einstechen der Nadeln zu Schmerzen im Zeigefinger führen. - Man kann das Vorstechen nutzen, um sich den Verlauf des Klöppelbriefes schon mal genau anzusehen. Noch ein Hinweis: nach dem Vorstechen den Klöppelbrief auf einer anderen Stelle des Kissens zum arbeiten feststecken, denn die "Löcher" im Klöppelkissen, gleichgültig welche Füllung es hat, bleiben, und die Nadeln haben später schlechteren Halt.

Links und zwei Vorstecher rechts für auswechselbare Nadeln, in der Mitte eingeklebt.

Häkelnadeln

Drei Häkelnadeln, eine "Faule Susanne"

Häkelnadeln werden benötigt, um Spitzenabschnitte während des Klöppelns miteinander zu verbinden oder um sie an einem fertigen Stück abzuschließen. Die Form der Griffe ist Geschmackssache. Wichtig ist aber, dass die Haken zur Garnstärke passen. Er darf für die Öse in die eingehäkelt wird nicht zu dick sein und nicht so dünn, dass er den Faden teilt, weil der dann in der Regel reißt. Das Gerät rechts außen ist im Grunde eine sehr feine, gebogene Nähnadel, die mit der Spitze in einen Griff eingeklebt wurde. Sie ist eine Häkelhilfe. Bezeichnet wird sie, warum auch immer, als "Faule Susanne", englisch: "Lazy Susan" oder auch etwas freundlicher: Lady oder Lacy Susan. 

So benutzt man die Susanne:

1) Einen Hilfsfaden in das Öhr der Nadel fädeln, damit in die Öse gehen, in die eingehäkelt werden soll.

2) Den Doppelfaden zu einer Schlaufe ziehen (die beiden Enden müssen außerhalb noch greifbar bleiben).

3) Den Klöppel durch diese Schlaufe stecken, Doppelfaden und Susanne zurück ziehen. Damit hat man eine Schlaufe, in die man den zweiten Klöppel stecken kann. 

 Es ist etwas umständlicher als das Häkeln mit der Häkelnadel, vermeidet aber, empfindliches Garn zu beschädigen. 

 

Nadeldrücker/ -heber

Häufig ist es sinnvoll, die Nadeln bis zum Kopf in das Kissen zu drücken: wenn man über eine fertige Stelle hinweg arbeitet und die Nadeln stören; wenn man die Spitze stärken oder dämpfen möchte.

Selbst bei nicht sehr fest gestopften Kissen merkt man auf die Dauer, dass die Fingerspitzen leiden. Abhilfe schaffen hier Nadeldrücker (auf dem Foto die beiden Geräte rechts): Metallstifte, die in einen Holzgriff eingelassen sind und vorne eine Vertiefung haben, mit der man den Metall-Nadelkopf gezielt finden und ins Kissen drücken kann.

Beim Entfernen der Nadeln am Ende der Arbeit hat man das umgekehrte Problem: in einem festen Kissen braucht man gute Fingernägel, um die Nadeln wieder heraus zu bekommen. Auch hier hilft der Nadeldrücker, weil man die Kante der Vertiefung unter den Nadelkopf klemmen und die Nadel ziehen kann.

Der Kuhfuß/Geißfuß/ Nadelheber (Foto: die beiden Teile links) fasst die Nadel unter dem Köpfchen und hilft beim Ziehen.

In jedem Fall: man sollte vorsichtig sein, damit man mit dem Metallteil nicht die mühsam geklöppelte Spitze beschädigt. 

 

Magnete

Es erleichtert das Arbeiten, wenn die Stecknadeln schnell bei der Hand sind. Dabei helfen Magnete, die man auf das Kissen aufstecken kann. Voraussetzung ist aber, dass die Nadeln magnetisieren, also nicht gerade aus Messing sind.

Ein weiterer hilfreicher Magnet ist der Teleskopmagnet. Beim Arbeiten fallen häufig mal Nadeln herunter und vielleicht unter das Sofa oder verteilen sich im Wohnzimmer. Der Teleskopmagnet hilft, sie zu finden.