Der Klöppelbrief

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Was sagt uns der Klöppelbrief?

Der Klöppelbrief ist die Vorlage auf der gearbeitet wird. Die Nadelpunkte bestimmen die Form der Spitze. Ein Foto der Spitze, technische Zeichnungen oder andere Angaben bestimmen das Muster. Diese Angaben sollten bei Klöppelbriefen nicht fehlen:


  • Abbildung der fertigen Spitze, auf der man erkennen kann, welches Muster wo geklöppelt werden soll. Das erschließt sich nicht immer aus dem Brief.
  • Zahl der Klöppel bzw. Klöppelpaare. In der Regel werden die Paare angegeben. Auf französischen Briefen findet sich häufig die Angabe der Klöppel.
  • Garnsorte und Garnstärke (am besten mit Bezeichnung der Marke, weil bei gleicher Nummer die Stärke bei unterschiedlichen Firmen durchaus abweichen kann). Es reicht nicht, wenn es heißt "Garn: 30" - das könnte 30/2 oder 30/3 sein, NeL oder Nm oder auch Baumwollgarn.

Torchonspitze ca 8,3 cm breit, 32 Paare Goldschild Leinen NeL 80/3

        


Weitere Informationen zum Klöppelbrief:

Einige Klöppelbriefe enthalten auch Angaben, die nicht unbedingt notwendig, aber hilfreich sind:

  • Manchmal gibt es bestimme Zeichen auf dem Brief, die weiter helfen: # steht z.B. für Leinenschlag, ein Dreieck für Halbschlag; eine stärkere Linie mit einer Öse am Rand für einen Flechter mit Picot (Zänkelchen), ein kleiner Strich über einer Linie für einen zusätzlichen Dreher mit diesem Paar.
  • evtl. Anfang der Spitze mit Markierung der Position der Anfangspaare (häufig als Punkt in einem Kreis)
  • evtl. Technische Zeichnung nach dem Internationalen Farbcode.
  • evtl. Detailzeichnungen für kompliziertere Stellen, z.B. wenig gebräuchliche Flechter-Verbindungen oder ungewöhnliche Fadenführung. Und vielleicht auch Erläuterungen der Entwerferin oder des Entwerfers. Karton (Klöppelpappe beim Zubehör) unter dem Brief stabilisiert beim Arbeiten die Nadelpunkte und ist auch hilfreich, wenn man die Spitze umstecken muss.
 


Technische Zeichnungen, Farbcode

Bei vielen einfacheren Mustern genügt schon die Abbildung der fertigen Spitze, um zu erkennen, wo Leinenschlag, wo Halbschlag o.a. gefragt ist. Und man kann oft auch selbst variieren: z.B. Halbschlagflächen statt Leinenschlagflächen arbeiten.

Bei umfangreicheren und komplexeren Klöppelbriefen braucht auch eine geübte Klöpplerin weitere Hilfen. Z.B. ist nicht immer offensichtlich, dass und wo zusätzliche Paare eingesetzt werden; wie der Verlauf des Läuferpaares ist oder wo es sich mit einem Risspaar austauscht.
Vorlagen für Binche, Valenciennes, flandrische Spitze, Tüllspitze und etliche andere sollten Detailzeichnungen, vielleicht in der Form von Fadenzeichnungen, aufweisen.

Es gibt daneben einen Internationalen Farbcode, der bestimmte Schläge in einer technischen Zeichnung kennzeichnet.

Dazu ein pdf mit der Kurzanleitung aus "Klöppeln – so geht es" (Download)