Tipps zum Klöppeln

In dieser Rubrik finden Sie einige Tipps und Erklärungen, die Ihnen beim Klöppeln helfen können.

Zurück klöppeln, Geklöppeltes aufmachen

Wenn es dann doch mal passiert, dass Sie zurück klöppeln müssen: niemals die Nadeln ziehen, bevor Sie bis zu ihnen zurück gearbeitet und sie "freigelegt" haben. Sie haben sonst nur das Problem, dass sich alles verzieht und Sie schwerer aufmachen können.

Umkehrschlag

Ein spezieller und in manchen Situationen sehr praktischer Schlag ist der Umkehrschlag. Mit ihm kann man auf sehr engem Raum ein Läuferpaar zurück klöppeln. 

So wird er gemacht: Beim Leinenschlag oder Ganzschlag wird einmal zusätzlich gedreht (Kreuzen — Drehen — Drehen — Kreuzen). Die beiden Paare kehren in der Verbindung um.

Der Vergleich mit der üblichen Verbindung an der Nadel (Schlag, Nadel, 2 Dreher, Schlag) sieht so aus: 

Links die normale Randverbindung. Fäden kreuzen sich 10 mal, rechts der Umkehrschlag mit nur 6 übereinander liegenden Fäden. Es ist wichtig, dass beide Paare um die Nadel herum gehen, andernfalls gäbe es an der Stelle ein Loch.

 

Wenn das Garn nicht reicht:

Auch hier kann der Umkehrschlag helfen: Wenn das Läuferpaar zu knapp bewickelt ist, kann man es mit dem Umkehrschlag gegen ein Risspaar derselben Farbe und Stärke austauschen (am besten in einer Leinenschlagfläche). Unter Umständen sollte man auch hier eine Nadel gegen die Zugrichtung oder in dem Fall in den Schlag stecken und später beim Anziehen darauf achten, dass kein Loch entsteht. 

Eine andere Möglichkeit, den Faden zu verlängern ist das Anknoten. Das kann man mit dem Doppelknoten machen oder mit dem Schlingknoten, der denselben Effekt hat wie der etwas kompliziertere Weberknoten: die beiden Fäden werden mit möglichst wenig Verbindungen (also Platz und Sichtbarkeit) fest miteinander verbunden. 

Schlingknoten

Beim Schlingknoten das Ende des längeren Fadens zu einem Knoten formen, den man nicht ganz durchzieht. In diese Schlinge wird der Faden gesteckt, der verlängert werden soll. Etwas Übung braucht das Anziehen, weil alle vier Enden gleichmäßig gezogen werden müssen, damit kein Faden aus der Verbindung rutscht. 

Wenn man nicht knoten möchte, kann man auch (wie beim Stricken) den neuen und den alten Faden über einige Schläge parallel laufen lasse. Also den neuen Faden auf einen Klöppel wickeln, etwas außerhalb fest stecken und zweifädig weiter arbeiten. Später beide Enden kürzen.

Wenn der Faden reißt. 

Auch das kann passieren und das meist an der ungünstigsten Stelle und so kurz, dass man ihn nicht anknoten kann. In der Regel muss man zunächst etwas zurück klöppeln, damit ein Fadenrest greifbar ist. Um auch mit einem sehr kurzen Fadenstück knoten zu können, hilft eine "Dritte Hand", eine selbst-schließende Pinzette. Man macht einen Schlingkoten, steckt die Pinzette durch die Schlaufe fasst damit den abgerissenen Faden und knotet ihn ein. Wichtig ist auch hier das sorgfältige Anziehen, damit das kurze Stück nicht aus der Schlaufe rutscht.

Dritte Hand


Klöppel ablegen auf der Rolle oder dem Flachkissen.


Auf dem Flachkissen ist es üblich, die Klöppel z.B. beim Ganzschlag, gedreht abzulegen; man findet sie später gedreht wieder vor.
An der Rolle ist das nicht so sinnvoll (aber auch keine Problem). Beim Aufnehmen muss man ohnehin erst nachsehen, ob sie sich nicht mehrfach verdreht haben. Darum hängt man die Paare ungedreht ab. Im Englischen heißen diese beiden Techniken "geschlossen (closed)" und "offen (open)".
Ich kenne bisher keine logische Begründung dafür, dass die Klöppel auf dem Flachkissen gedreht abgelegt werden. Beides geht bei beiden Kissentypen.